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Wir Imker

Die Imker im Jossgrund
Interessengemeinschaft für Generationen
Der Imkerverein Jossgrund bringt Generationen zusammen. In unserer Gemeinschaft geben die „Altimker“ ihre jahrzehntelange Erfahrung gerne an junge Menschen weiter, die teilweise ihre Enkel sein könnten. Wir sind Imker im Alter von 10 bis über 80 Jahren.
Einmal im Monat treffen wir uns zu unseren Imker-Frühschoppen. Dort fachsimpeln wir nicht nur, sondern planen gemeinsam unsere vielfältigen Aktivitäten. Sehr gerne begrüßen wir interessierte Natur- und Bienenfreunde.
Wer mit dem Imkern beginnen oder zumindest einmal in die Arbeit mit den Bienen hinein schnuppern will, ist bei uns an der richtigen Adresse. Wir freuen uns stets über Neuzugänge und unterstützen sie gerne beim Start – mit Rat und Tat und durchaus auch mit dem ersten eigenen Bienenvolk.
Auch naturbegeisterte Menschen, die nicht selbst imkern möchten, sind jederzeit willkommen und haben die Möglichkeit, sich mit uns in unseren interessanten Projekten zu engagieren.
Eine Email an vorstand@imker-jossgrund.de genügt für einen perfekten Start in Dein Leben mit Bienen.
120 Jahre Imkerverein Jossgrund
Willkommen beim Schwarmvolk
Bienenvölker leben in ständiger Erneuerung. Die Jossgründer Imkerinnen und Imker nehmen sich in dieser Hinsicht ein Beispiel an ihren Tieren. Nur wer sich ändert, erreicht ein gesegnetes Alter. 120 Jahre besteht der Imkerverein Jossgrund im Jahr 2024 und ist damit einer der zwei traditionsreichsten Vereine in der Spessartgemeinde.

Beim Jubiläumswochenende am 14. und 15. September richtete sich der Blick dennoch nur eine gute Dreiviertelstunde lang auf die bewegte Vereinsgeschichte. „Eine klassische Jubiläumsfeier wäre uns zu langweilig gewesen“, sagte Vereinsvorsitzender Edwin Hagemann vor den Geburtstagsgästen, zu denen neben dem Jossgründer Bürgermeister Victor Röder, dem Kreisbeigeordneten Heinz Breitenbach und dem Präsidenten des Landesverbandes Hessischer Imker, Oliver Lenz, vor allem die Vertreterinnen und Vertreter der Jossgründer Vereine und Repräsentanten anderer Imkervereine aus der gesamten Region zählten.

Oliver Lenz, Präsident des Landesverbands Hessischer Imker gratuliert Vereinchef Edwin Hagemann zum 120-jährigen Jubiläum der Jossgründer Imker.
„Wir wollen heute nicht uns selbst feiern, sondern unser gemeinsames Anliegen“, führte Edwin Hagemann mit Blick auf das zweitägige Programm aus. Zum Jossgründer Artenschutz- und Bienentag hatten die Imker anlässlich ihres runden Geburtstages eingeladen und dafür ein ebenso unterhaltsames wie informatives Programm zusammengestellt.
Rund um das Dorfgemeinschaftshaus war ein Marktplatz entstanden. Es gab insektenfreundliche Pflanzen für den eigenen Garten, eine Wachskerzenmanufaktur, eine große Met-Verkostung mit Michael Mundsberg, der zugleich Vorsitzender des Kreis-Imkervereins Gelnhausen ist. Kulinarische Spezialitäten aus der Region, darunter ein eigens kreiertes Honig-Joghurt-Eis, Informationsstände und natürlich einen großen Markstand des Imkervereins selbst. Für den feierlichen Anlass hatten die Imker eigens einen „Jossgründer Jubiläumshonig“ abgefüllt, der auf begeisterte Abnehmer stieß.
Das Kuchenbuffet der Jossgründer KfD-Frauen, die ihre leckeren Kreationen zugunsten der Vereinskasse stifteten, war wenig überraschend am Ende der Veranstaltung restlos ausverkauft.
Während die zahlreichen Gäste flanierten, stöberten, genossen und sich vor allem in fröhlicher Runde austauschen konnten, ging im Saal des Dorfgemeinschaftshauses eine ganze Stafette hochkarätiger Vorträge über die Bühne.
Dabei stand der Samstag ganz im Zeichen des Artenschutzes in der Region. Als Wildbienen-Botschafter des BUND war Thorsten Jäger aus Rheinland-Pfalz angereist. Er informierte vor vollem Haus über die Lebensgewohnheiten der wichtigsten heimischen Wildbienenarten und darüber, wie man ihnen ohne großen Aufwand auch im heimischen Garten und auf öffentlichen Grünflächen die erforderlichen Lebensräume bieten kann.

Der bekannte Berufsimker Autor und Vizepräsident des europäischen Berufsimkerbundes, Bernhard Heuvel, bei seinem Vortrag.
Nikolai Babiniuk gilt im gesamten Spessart als der Artenschutz-Experte für Reptilien und Amphibien. Detailliiert stellte er die heimischen Tiere und ihre Habitate vor – von diversen Frosch- und Echsenarten bis hin zur Kreuzotter. In seinem bisweilen nachdenklich stimmenden Vortrag zeigte Babiniuk präzise auf, wie stark sich die Bedingungen für diese Tiere auch in der vermeintlich noch relativ intakten Spessartlandschaft verschlechtert haben.
Der Experte verwies aber auch auf eine Vielzahl erfolgreicher Projekte zum Schutz der bedrängten Arten. Kritisch merkte er an, dass diese Projekte fast immer wesentlich aufwändiger und teurer seien als ein von vornherein artensensibler Umgang mit der Kulturlandschaft.
In die gleiche Kerbe hieb Klaus Weismantel. In seinem fesselnden Vortrag blickte er auf die Bestandsentwicklung heimischer Schmetterlingsarten, um den Rückgang der Biodiversität insgesamt zu verdeutlichen. In unserer heimischen Region sind fast immer magere Standorte zugleich die artenreichen Flächen. Maisäcker, Rapsfelder, Fichtenforste, stark gedüngte, mehr als zweimal jährlich gemähte Wiesen und versiegelte Flächen seien hingegen als artenarm einzustufen. Genau diese Flächen seien aber seit vielen Jahren auf dem Vormarsch.
Mit seiner Artenschutzgruppe „Gallisches Dorf“ wirken Weismantel und seine rund 60 Mitstreiterinnen und Mittreiter dieser Entwicklung mit zahlreichen ehrenamtlich durchgeführten Projekten entgegen.

Artenschützer unter sich: Vorstandsmitglied Benedikt Haberkorn mit den Referenten und Experten Nicolai Babiniuk (Reptilien und Amphibien), Thorsten Jäger (Wildbienen) und Klaus Weismantel (Schmetterlinge)
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Imkerei. Auf Edwin Hagemanns Rückblick auf 120 Jahre Vereinsgeschehen und den Grußworten der Ehrengäste folgte der Vortrag des bekannten Berufsimkers und Fachautors Bernhard Heuvel aus Willingen. Er informierte das Fachpublikum über die Folgen des landwirtschaftlichen Pestizideinsatzes für die Honigbiene.
In einer hochkarätig besetzten Talkrunde ging es dann um die Zukunft der Imkerei in Zeiten des klimatischen und gesellschaftlichen Wandels. Neben Bernhard Heuvel diskutierten Dr. Marina Meixner, Direktorin des Bieneninstituts Kirchhain, Hessens-Imkerpräsident Oliver Lenz und der bekannte Demeter-Imker, Autor und Hochschullehrer Michael Weiler aus Gudensberg aus ihren teils sehr unterschiedlichen Perspektiven über die besonderen Herausforderungen, vor denen die Bienenhaltung steht.
Den Abschluss des spannenden Wochenendes bestritt Reiner Jahn, der als Wespenberater landesweit als führender Experte bezüglich der aktuellsten Bedrohung der heimischen Honigbiene gilt: die massive Ausbreitung der asiatischen Hornisse (Vespa Velutina). Sein Vortrag ließ keinen Zweifel daran, dass die Verbreitung invasiver Arten nicht nur ein Problem der jeweils betroffenen Interessengruppen – in diesem Fall der Imkerschaft – ist.
Der Erhalt der Biodiversität bei gleichzeitiger Nutzung der Kulturlandschaft durch den Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ob diese Balance gelingt, hängt maßgeblich von der Kooperation der unterschiedlichen Interessengruppen ab.
Die Jossgründer Imkerinnen und Imker bedanken sich bei allen Gästen und Beitragenden für zwei inspirierende und erlebnisreiche Tage, die viel mehr waren als ein Vereinsjubiläum. Für den Imkerverein Jossgrund ist die Bienenhaltung in seiner 120-jährigen Geschichte stets mehr gewesen als ein Hobby und als die Produktion von Honig. Sie ist verbunden mit einem gesellschaftlichen Auftrag, zu dem vor allem Bildung und Informationsvermittlung zählen.
Vereinschef Hagemann versprach den Gästen: „Diesem Anspruch stellen wir uns gerne auch in den kommenden 120 Jahren.“
Umweltbildung vor Ort
Spessartwichtel als
Nachwuchs-Imker
Wie lebt ein Bienenvolk? Welche Aufgaben haben die Bienen im Lauf Ihres Lebens? Wie kommt der Nektar von der Blüte in die Wabe? Und wie der Honig von der Wabe ins Glas? Die Kinder aus dem Kindergarten „Spessartwichtel“ in Pfaffenhausen konnten diese und viele andere Fragen direkt an den Wohnungen der Bienen klären.
Mit Bildung für Arten- und Naturschutz kann man nicht früh genug beginnen. Deshalb hat beim Imkerverein Jossgrund der Anschauungsunterricht für Schulklassen, Kindergartengruppen oder im Rahmen der Ferienspiele schon Tradition.
In diesem Sommer waren es die Spessartwichtel, die nicht nur den Imkern bei der Arbeit über die Schuler schauen, sondern auch selbst mit entsprechender Schutzkleidung aktiv werden durften.


Spessartmarkt 2023 in Burgjoss
Reger Andrang am Stand
der Jossgründer Imker
Der direkte Austausch mit Bienen- und Naturfreunden ist für die Jossgründer Imker das A und O. In Zeiten, in denen der Arten- und Umweltschutz an Bedeutung nochmals gewonnen hat, gilt das mehr denn je. Der Spessartmarkt 2023 in Burgjoß bot dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit.
Über die gesamten zwei Tage am 10. und 11. Juni war der Stand der Jossgründer Imker bestens besucht. Der Imkerverein hatte nicht nur Honig verschiedener Imker zum Verkauf mitgebracht. Die Gäste konnten auch zwei Bienenvölker bestaunen und sich anhand verschiedener Gerätschaften aus erster Hand über die Bienenhaltung informieren.
In einer eigens eingerichteten Spielecke konnten Kinder spielerisch viel über Bienen und die Imkerei erfahren.
Ferienspiele 2021
Ansturm der Nachwuchsimker
Rekordbesuch der jungen Gäste: Jedes Jahr bietet der Imkerverein Jossgrund im Rahmen der Ferienspiele dem Nachwuchs einen erlebnisreichen Tag bei den Bienen an. In diesem Jahr kamen so viele Kinder, dass kurzerhand ein zweiter Tag ins Programm aufgenommen wurde.
Die Vorstandsmitglieder Edwin Hagemann, Thomas Christ und Verena Kleespies, unterstützt von Albert Müller, erklärten ihren Gästen, was im Bienenstock vor sich geht, wie der Honig aus der Wabe ins Glas kommt, welche Aufgaben die Bienen in einem Volk wahrnehmen und wie sie alle zusammen gut durch den Winter kommen.
Ausgestattet mit einem Stichschutz, dem so genannten Schleier, wagten sich die Ferienspielkinder auch selbst an die Bienenwohnungen heran und warfen faszinierte Blicke in die Bienenvölker. Natürlich gab es auch Honig zum Probieren, und zum Schluss für jeden Kind noch ein Glas zum Mitnehmen – versehen mit einem selbst gestalteten Etikett.


Schulkinder zu Besuch
Den Bienen in die Wohnung geschaut
Die zweiten Klassen der Jossatalschule wissen jetzt Bescheid über Honigbienen und ihre Haltung. In einer Projektwoche beschäftigten sich die Kinder intensiv mit dem wahrscheinlich wichtigsten Nutztier des Planeten.
Und weil zum Studieren auch das Probieren gehört, schauten die Grundschülerinnen und -schüler den Jossgründer Imkern bei der Arbeit über die Schulter und den Bienen tief in ihre Wohnungen. Dabei war das Verhalten und die Biologie der Biene ebenso ein Thema wie die imkerlichen Arbeiten. Wie der Honig von der Wabe ins Glas kommt, ist für den Nachwuchs jetzt jedenfalls kein Geheimnis mehr.
Und zu Schluss gab es das süße Resultat der Arbeit natürlich auch zum Probieren und zum Mitnehmen.
Für die Jossgründer Imker zählt diese Form der Nachwuchsarbeit fast schon zum festen Jahresprogramm. Junge Gäste sind immer gerne gesehen – je neugieriger, desto besser.




Vereinsleben
Bienen sind soziale Wesen… Imker auch
Man kann durchaus alleine imkern. Mehr Freude macht es gemeinsam im Verein. Hier einige Impressionen aus unserem bunten Vereinsleben.

Die Ferienspielkinder aus dem Jossgrund bekommen jedes Jahr Einblicke in das Leben der Bienen und die Arbeit der Imker…

Ehre, wem Ehre gebührt: Vorsitzender Edwin Hagemann zeichnet die „Altimker“ Linus Weismantel, Erwin Kleespies und Ernst Schreiber (von links) aus.

…süße Kostproben inklusive.

Fachsimpeln im Grünen: Der monatliche Imker-Frühschoppen findet oft bei einem der Imker statt.